Planen für die Nachhaltigkeit
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Die Rückmeldungen aus den Fortbildungen und aus der Praxisumsetzung in den Kitas sind erfreulich und ermutigend. Wäre jetzt nicht der geeignete Zeitpunkt für Koordinatoren und Implementierungsberater, die Beine hochzulegen und den Sommer sowie die Früchte der Arbeit zu genießen? Leider nein! Denn auch wenn die erste Umsetzung des Programms, die sogenannte „initial implementation“1, gut läuft, gibt es trotzdem allerhand zu tun, um die langfristige, volle und nachhaltige Implementierung sicherzustellen.
Unser Sozialraumteam hat sich gemeinsam mit zwei Triple P-Implementierungsberaterinnen einen ganzen Tag Zeit genommen, um sich dem Thema Nachhaltigkeit zu widmen. Für die Produktivität und die Arbeitsatmosphäre war es von großem Vorteil für alle, komplett aus dem Tagesgeschäft herauszukommen und viel Zeit zum Überlegen und Diskutieren zu haben. Wie auch schon in vorigen Gesprächen waren wir sehr angetan von der guten Vorbereitung durch die Leitung des Sozialraumteams: Eine Agenda mit Themen stand bereits auf der Tafel und knüpfte direkt an die letzten Gespräche an. In entspannter und freundlicher Atmosphäre wurden die folgenden Themen besprochen:
- Workshops und Anbietertreffen: Gute Fortbildungen sind ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Wissenstransfer in den Arbeitsalltag. Aus Forschung und Praxis wissen wir aber: „Train and hope“, also fortbilden und hoffen, dass das ausreicht, funktioniert oft nicht. Daher bekommen die fortgebildeten Fachkräfte auch langfristig Unterstützung, unter anderem in Form von Workshops zur Wissensvertiefung sowie Anbietertreffen zum Erfahrungsaustausch. Die konkrete Planung dieser Termine beinhaltete eine Timeline für den Einladungsprozess sowie die Formulierung von strukturierenden Fragen für den Austausch der Anbieter.
- Materialbestellung: Für die Umsetzung des Programms mit Eltern werden Materialien (Bücher, Broschüren, Infoblätter, DVDs) benötigt. Auf Grundlage der Erfahrungen, was bisher am meisten genutzt wurde, konnte eine Einschätzung für den zukünftigen Bedarf vorgenommen werden.
- Befragungen von Anbietern und Eltern: Zur Vorbereitung der Anbietertreffen sowie als Rückmeldung zur bisherigen Umsetzung soll mit der Einladung zum Treffen eine Anbieterbefragung erfolgen. Abgefragt werden die Anzahl bereits durchgeführter Beratungen sowie Schilderungen erster Erfahrungen. Gleichzeitig werden Themenvorschläge für das Treffen gesammelt. Auch von den teilnehmenden Familien sollen nach der Beratung Rückmeldungen eingeholt werden. Bekommen sie die Hilfe, die sie erwartet haben? Fühlen sie sich ernst genommen und unterstützt? Haben sich durch die Beratung Veränderungen ergeben? Diese ersten systematischen Rückmeldungen können wichtige Erkenntnisse für die weitere Koordination und Planung liefern und werden Thema eines späteren Blogbeitrags sein.
- Weitere Fortbildungen: Umzug, Elternzeit, Eintritt in die Rente oder Wechsel der Arbeitsstelle: Die jährliche Mitarbeiterfluktuation unterliegt zwar starken Variationen, kann aber für unser Projekt mit rund 10 bis 20% angenommen werden. Um den Wegfall von geschulten Fachkräften auszugleichen, sollen jährlich einige weitere Fortbildungsplätze zur Verfügung gestellt werden.
Gerade bei der Planung der Workshops und Anbietertreffen dauerte es einige Zeit, um zu klären, wen man mit welcher Aktion erreicht und welche Reihenfolge sinnvoll ist. Als ein gemeinsames Verständnis erreicht war, konnte dann sehr konkret geplant werden. Aufgaben wurden direkt verteilt und festgehalten. Die Termine wurden langfristig angesetzt (bis Sommer 2017) und bilden einen guten „Fahrplan“ für die kommenden Monate.
Jetzt sind Sie gefragt!
Liebe Blogleser, gibt es ein Thema in diesem Beitrag, das Sie gern vertiefen würden? Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldungen!
Literatur
1Fixsen, D. L.; Naoom, S. F.; Blase, K. A.; Friedman, R. M.; Wallace, F. (2005): Implementation Research: A Synthesis of the Literature. Hg. v. National Implementation Research Network. Louis de la Parte Florida Mental Health Institute, University of South Florida.