Stimmen aus der Praxis
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Unser Programm hat einen weiten Weg hinter sich, als es in diesem Frühjahr seine ersten Schritte in eine KiTa in Bad Essen macht: Seit über 30 Jahren fortlaufend erforscht, erprobt und weiterentwickelt, in die deutsche Sprache übersetzt, auch hier auf Herz und Nieren getestet und jetzt, in unserem Modellsozialraum, sorgfältig ausgewählt, den Fachleuten vorgestellt und in der Fortbildung im Detail und in vielen Übungen unter die Lupe genommen. Jetzt, endlich, kommt es dort zum Einsatz, wo es zu Hause ist: Dort, wo Eltern Fragen zur Entwicklung und Erziehung ihrer Kinder haben. Wie bewährt es sich? Wir haben mit der Leiterin einer KiTa gesprochen und ihren Bericht für den Blog zusammengefasst.
Warum haben Sie sich zum Mitmachen entschieden?
Nach einem Leitungswechsel war es Zeit für einen neuen Blickwinkel auf die Familien. Wir haben keine durchweg einfache Elternschaft und haben uns einen Leitfaden für die Gespräche gewünscht, an dem wir uns entlanghangeln können. Gleichzeitig hatten wir die Idee, dass durch eine gemeinsame Fortbildung mehrerer Mitarbeiter der Austausch im Team erleichtert wird.
Welche Erfahrungen haben Sie bisher gemacht?
Positive! Die Triple P-Fortbildung hat uns geholfen, den Eltern mehr Wertschätzung und Verständnis entgegenzubringen. Wir fassen in den Gesprächen jetzt zum Beispiel zusammen, was sie gesagt haben, um sicher zu sein, dass wir sie richtig verstehen und wissen, wo sie stehen. Wir achten mehr auf ihre Mitwirkung, darauf, dass sie selbst aktiv werden und wir gemeinsam Lösungen suchen, ihnen nichts überstülpen. Auch die Materialien sind sehr hilfreich. Es gibt Infoblätter („Kleine Helfer“) für viele typische Themen. Eine Familie hatte zum Beispiel Schwierigkeiten mit dem Zubettgehen des Kindes. Meine Kollegin hat den entsprechenden „Kleinen Helfer“ mit den Eltern durchgesprochen und nachdem sie einige Dinge verändert haben, erzählten sie uns, dass es schon viel besser geworden sei.
Was finden Sie gut?
Die Fortbildung ist sehr gut aufgebaut, war zwar anstrengend, aber hat Spaß gemacht, auch weil die Ausbilderin das wirklich toll gemacht hat. Gut war auch der Übungsworkshop zwischen Fortbildung und Akkreditierung. Hier haben wir einen eigenen Fall mitgebracht, der schwierig war. Mit der Ausbilderin haben wir dann Rollenspiele dazu gemacht und gemerkt, dass wir für die spezielle Familie alles noch weiter herunterbrechen mussten. Wir konnten die Schwierigkeiten mit den Eltern dann immer weiter eingrenzen und haben gemeinsam konkrete Ansatzpunkte für Veränderungen gefunden.
Was finden Sie schwierig?
Die Fortbildung zur Kurzberatung ist sehr zeitaufwendig. Auch danach braucht man Zeit, um die Inhalte weiter zu festigen und zu üben. Das ist schwer unterzubringen. Gleichzeitig fand ich es aber sehr gut, dass mit dem Akkreditierungsworkshop eine Art Prüfung stattfindet. Darauf mussten wir uns vorbereiten, wir haben viel zusammen geübt und das hat viel Sicherheit gegeben. Ohne die Akkreditierung hätten wir uns sicher nicht so viel damit beschäftigt und es wäre gewesen wie so oft: Die Fortbildung begeistert, aber man nimmt es nicht mit in den Alltag.
Was würden Sie anderen Einrichtungen empfehlen, die Triple P oder ein anderes Programm implementieren möchten?
Lassen Sie sich nicht davon abschrecken, wie anstrengend die Fortbildung ist! Nehmen Sie sich zusammen mit Kollegen die Zeit zum Üben und zum selbst Ausprobieren, dann geht das Programm Ihnen in Fleisch und Blut über. Wenn man es anfangs kennenlernt, wirkt es etwas steif, aber das erledigt sich, wenn Sie selbst damit arbeiten und es mit eigenen Beispielen füllen. Auch der Akkreditierungsworkshop ist dann total angenehm. Auf jeden Fall empfehle ich, mehrere Kollegen fortbilden zu lassen. Das macht vieles einfacher.
Jetzt sind Sie gefragt!
Liebe Blogleser, nun möchten wir von Ihnen wissen: Haben Sie ähnliche Erfahrungen gemacht? Oder ganz andere? Finden Sie die Empfehlungen hilfreich? Wir freuen uns auf Ihre Kommentare!